Was sind ausschüttende und thesaurierende ETFs, und was gibt es bei beiden zu beachten?

ETF ist eine Abkürzung aus dem Englischen: exchange traded fonds: Viele Investoren zahlen ihr Kapital ein in eine Fondsgesellschaft ein, die damit Aktien oder andere börsennotierte Werte erwirbt.

Der Unterschied zwischen den ETF und anderen Investmentfonds liegt im Auswahlverfahren seiner Anlagen:Die meisten ETF replizieren einen bestehenden Index. Die Fondsgesellschaft erwirbt die in einem Index enthaltenen börsennotierte Werte in möglichst übereinstimmender Gewichtung. Der ETF baut in seinem Vermögen die Wertpapierstruktur von seinem Vorbild-Index nach. Der erwünschte Effekt ist, dass die Wertentwicklung des ETF die Notierung von seinem Vorbild folgt. Das macht die ETF transparent: Wer den Vorbild-Index kennt, weiß was im ETF enthalten ist. ETF sind so zahlreich wie Indizes. Es gibt sie für Aktien, Rohstoffe, Anleihen… mit Branchen- oder geographischer Orientierung. Die Anteile von ETF werden börslich gehandelt und sind damit für den Privatinvestor über eine Bank oder einen Broker zu erhalten. Ein ETF investiert in Anlagen und erhält Dividenden, die den Investoren zustehen. Bei der Verwendung von Erträgen unterscheiden sich die ETF zwischen: ausschütten oder thesaurieren.

ETFs

Der ausschüttende ETF zahlt regelmäßig die erzielten Dividenden an seine Anteilseigner aus. Der bestimmt wir er sie weiter investieret. Wie oft die Erträge ausgezahlt werden entscheidet die Fondsgesellschaft: quartalsweise, halbjährlich oder jährliche Auszahlungen, die in der Steuererklärung als Kapitalerträge angegeben werden. Wesentlich dabei ist, dass die Bank oder der Broker einen Freisstellungsauftrag erhält.

Ein thesaurierender (griechisch = anhäufen) ETF ‚häuft‘ die laufenden Gewinne an, indem er sie in weitere Wertpapiere reinvestiert. Erst wenn der Anteilseigner seine Anteile verkauft werden die angesammelten Gewinne an ihn ausgezahlt. Der Anleger gibt die thesaurierten Gewinne in seiner jährlichen Steuererklärung nicht an, schließlich wurden sie ihm nicht ausgezahlt. Allerdings führt die Fondsgesellschaft, sofern diese ihren Sitz in Deutschland hat, die Abgeltungssteuer an das Finanzamt ab.

In dem Moment, zu dem der Anleger seine Anteile verkauft und ihm der ‚angehäufte‘ Gewinn ausgezahlt wird, gibt er diesen als Kapitalertrag in seiner Steuererklärung an. Die darauf anfallende Steuer wird dann mit der bereits gezahlten Abgeltungssteuer verrechnet. Auch hier ist es wichtig, der jeweiligen Bank oder dem Broker einen Freistellungsauftrag zu erteilen. Thesaurierende ETF sind interessant für Anleger, die über die Zeit ein Vermögen aufbauen wollen. Sie verzichten auf die kurzfristigen kleineren Auszahlungen der Erträge zugunsten einem langfristig höheren Anlagebetrag.