Wie lege ich einen unerwarteten Geldregen wie eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung smart an?

Ein Geldregen, welcher in dieser Größenordnung nicht häufig auf unser Konto wandert, bereitet uns zunächst einmal eine große Freude, stellt uns aber gleichzeitig auch vor die Herausforderung, das Geld smart anzulegen und somit auch wirklich langfristig davon zu profitieren. Zwei der gängigsten und empfehlenswerten Varianten wollen wir hier in ihren Vor- und Nachteilen analysieren.

Geldregen

1. Die Anlage auf dem Tagesgeldkonto

Wer das Geld besonders sicher anlegen will und trotzdem einen täglichen Zugriff unter Garantie erwartet, der kann seine unerwartete Zahlung in optimaler Art und Weise auf dem Tagesgeldkonto anlegen. Hier ist man als Anleger wirklich zu 100% flexibel und egal in welcher Lebenssituation einmal eine Finanzspritze gefordert ist, man hat durch den täglichen Zugriff keine schlaflosen Nächte. Weiterhin gelten Tagesgeldkonten auch heute noch als besonders sicher und seriös verwaltet. Jedoch ist nicht zu vernachlässigen, dass in Zeiten der Niedrigzinspolitik von Seiten der EZB, deren Ende keineswegs in Sicht zu sein scheint, nur noch geringfügige Zinsen anfallen. Jene sind häufig kaum nennenswert und es findet kein Inflationsausgleich statt, geschweige denn von einem ernsthaften Wachstum des Kapitals.

Durch diese Niedrigzinspolitik ist das Tagesgeldkonto sowie das Sparbuch und der Bausparvertrag in den vergangenen Jahren immer mehr in die Kritik geraten und wird heute nicht mehr in dem Maße genutzt wie noch vor einigen Jahren. Wem jedoch die Sicherheit das wichtigste Anliegen ist, der ist auch in dieser Zeit gut beraten, wenn er auf den Service vom Tagesgeldkonto vertraut.

2. Der Fondssparplan:

Von den Chancen des globalen Aktienmarktes zu profitieren, scheint für immer mehr Menschen eine echte Alternative bei der Geldanlage zu sein.

Über einen Fondssparplan erlangt man weiterhin den Vorteil, dass man sowohl in hochpreisigen, aber auch in Phasen des Abschwungs Anteile kauft, welche bei einer späteren Wertsteigerung dann natürlich zu einem höheren Kapital und zu Wachstum im Depot führen können. Selbstredend darf bei einem Fondssparplan nicht außer Acht gelassen werden, dass man es hier mit einem volatilen Markt zu tun hat, in welchem auch Ausbrüche nach unten keineswegs auszuschließen sind. Bei der Auswahl des Fonds gilt es, sich mit größere Sorgfalt zu erkundigen und das Kapital auch innerhalb des ausgewählten Produkts so breit wie möglich zwischen verschiedenen Unternehmen und Branchen gestreut zu wissen.

Ebenfalls lohnt sich ein genauer Blick auf die Kosten der Fondsverwaltung. Nicht selten fallen hier Gebühren an, die einen beträchtlichen Teil der Kursgewinne auffressen. Dies wird insbesondere dann ärgerlich, wenn bei einem gut laufenden Fonds noch einmal eine Art Gewinnbeteiligung für den Fondsmanager fällig wird. Flexibilität ist beim Fondssparplan durchaus gegeben, denn täglich können hier Komplett- oder Teilverkäufe durchgeführt werden.

3. ETFs

ETFs also Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index (z.B. DAX oder MDAX…) abbildet. Gerade passiv verwaltete Fonds finden in der Niedrigzinsphase großen Anhang. Auch wenn Verwaltungsaufwand und Risko bei ETFs recht gering sind, so sollte man sich den Anlagezeitraum des investierten „Geldregens“ vorher gut überlegen. ETFs funktionieren in der Regel eher als langfristig Anlage, was nicht sicher jedermanns Sache ist.

 

Fazit

Es ist zu empfehlen gerade bei einer Erbschaft oder andersweitigem Geldregen erst mal langsam und überlegt zu reagieren.  In den meisten Fällen gibt es kein Grund schnelle Entscheidungen zu treffen. Gerade in emotionalen Situationen wie Erbschaften macht es eventuell Sinn das Geld erst mal auf dem Konto zu „parken“ und nicht gleich zu investieren.

Bei einem Erbe sollte man sich auch nochmals hinsetzen und die Gewichtigkeit des Erbes reflektieren. Wenn z.B. die verstorbenen Eltern ein Leben lang gespart haben, macht es dann Sinn sich sofort ein neues Auto oder in ein hochriskantes Investment zu leisten? Oder würden die Eltern es lieber sehen, wenn die Erbschaft der Ausbildung der Enkel genutzt wird?

Zuletzt ist zu empfehlen, sich bei einem unerwarteten Geldregen ein Support Team von qualifizierten Finanzexperten zusammenzustellen. Denn jeder Erbschaftsfall ist anders. Das kann ein Steuerberater, Honorarberater, Anwalt oder ein Investment Profi sein. Diese Experten werden helfen Schritt für Schritt das Geld richtig anzulegen.