Soll ich ein Neuwagen oder ein gebrauchtes Auto kaufen?
Wenn es sich um einen Aktienhandel dreht, würde niemand ein Wertpapier kaufen, das am Tag des Kaufes einen Wertverlust von 15 % generiert. Beim Autokauf scheint dieser Sachverhalt allerdings außer Kraft gesetzt zu sein, denn viele Deutschen kaufen einen Neuwagen direkt beim Händler. Allerdings verlieren diese gerade zu Beginn der Nutzung sehr stark an Wert. Deshalb stellt sich die Frage, ob es nicht ökonomischer ist, einen Gebrauchtwagen zu kaufen.
Wertminderung Auto
Noch bevor die Tinte unter dem Kaufvertrag für einen Neuwagen trocken ist, muss ein hoher Wertverlust einkalkuliert werden. Alleine durch den Kaufvorgang verliert der Wagen 10 % bis 15 % an Wert – selbst wenn der stolze Käufer das Auto noch nicht vom Hof des Händlers gefahren hat, der Wagen also noch in tadellosem neuwertigen Zustand ist. Dieser Wertverlust resultiert aus der Tatsache, dass das Auto nicht mehr als Neuwagen, sondern nur noch als Gebrauchtwagen vom Besitzer verkauft werden könnte. Neben diesem hohen Anfangsverlust sind innerhalb der ersten Nutzungsjahre weitere hohe Verluste bei einem Neuwagen einzukalkulieren. So sinkt alleine im Laufe des ersten Nutzungsjahres der Wert eines Neuwagens um 20 %. Nach fünf Nutzungsjahren beträgt der Wertverlust schon 60 %. Demgegenüber nimmt der Wert eines Autos ab dem 5. Jahr nur noch um 5 % bis 6 % jährlich ab.
Gebrauchtwagen als Alternative?
Während Neuwagen durch die hohen Wertverluste zu Beginn der Nutzungsdauer kritisch zu sehen sind, haftet Gebrauchtwagen der Ruf unzuverlässiger zu sein an. Diese Wagen verfügen über keine Garantie und das Fahrverhalten des Vorbesitzers und dessen Umgang mit dem Wagen sind unbekannt. Deshalb kann ein vermeintlich günstiger Gebrauchtwagen Reparaturen und damit hohe Unterhaltungskosten verursachen. Preisbewusste Käufer sollten deshalb Gebrauchtwagen bei einem seriösen Händler kaufen und gegebenenfalls vor dem Kauf einen Sachverständigen zurate ziehen.
Wertminderung Auto – Die Finanzierungsfalle
Neuwagen sind zumeist sehr teuer, weshalb Finanzierungsmodelle immer gefragter werden. Viele Händler bieten Kunden auf den ersten Blick sehr attraktive Finanzierungskonditionen an. Allerdings besitzen diese Modelle einen gravierenden Nachteil: Die Finanzierungsraten sind geringer als der hohe Wertverlust des Neuwagens in den ersten Jahren. Wer seinen Neuwagen finanziert und beispielsweise im ersten Nutzungsjahr in einen Unfall verwickelt ist, steht dadurch vor finanziellen Problemen. Selbst wenn die Gegenseite beim Unfall die Schuld trägt, wird der Wagen nur bis zum derzeitigen Wert durch die Versicherung ersetzt. Aufgrund des hohen initialen Wertverlustes erhält das Unfallopfer dann nur noch 80 % des Anschaffungspreises. Allerdings sind dann typischerweise noch deutlich höhere Finanzierungsraten offen. Der Neuwagenkäufer muss dann folglich ein Auto abbezahlen, das schon längst verschrottet ist.
Fazit:
Anstatt eines Neuwagens sollten Kunden aus finanziellen Gründen eher zuverlässige Gebraucht-, Vorführwagen oder Autos mir Tageszulassung kaufen. Außerdem sollten diese nicht finanziert, sondern bar bezahlt werden.
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