Womit verdient ein Finanzberater sein Geld?
In der Vergangenheit haben zahlreiche Finanzberater mit einer kostenlosen Beratung neue Kunden angeworben. Zu Recht stellten sich viele die Frage, wie ein fachlich kompetenter Berater seine Dienste kostenfrei anbieten kann. In diesem Beitrag wird dieser Frage auf dem Grund gegangen.
Der Unterschied zwischen Honorar undProvisionUm verstehen zu können, wie ein Finanzberater Geld verdient, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Honorar und Provisionen zu kennen.
Es verhält sich so, dass Honorare grundsätzlich von dem Kunden gezahlt werden. Provisionen werden hingegen von Enddienstleistern wie Versicherungsunternehmen gezahlt. Letztlich kommt jedoch bei beiden Möglichkeiten der Kunde für die Kosten auf, da diese in die zu zahlenden Beiträge mit einkalkuliert werden.
Wie ein Finanzberater mit Versicherungen Geld verdient
Ein Finanzberater, welcher Versicherungen vermittelt, verdient auf zwei unterschiedlichen Arten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten Geld.
Gleich bei Vertragsabschluss wird die sogenannte Abschlussprovision fällig. Hier wird eine einmalige Provision zu einem vorher festgelegten Prozentsatz der Versicherungssumme an den Vermittler von der Versicherung gezahlt. Wie hoch dieser Prozentsatz ist, hängt von der Art der abgeschlossenen Versicherung ab.
Ferner wird einem Finanzberater nach erfolgreicher Vermittlung einer Police eine sogenannte Bestandsprovision gezahlt. Hierbei wird über die Laufzeit des bestehenden Vertrages ein gewisser Prozentsatz des Jahresbeitrags wiederkehrend an den Versicherungsvermittler für die Betreuung und Beratung der Kunden gezahlt. Da es sich auch hierbei um eine Provision handelt, wird der Betrag von der Versicherung an dem Vermittler gezahlt.
Wie hoch der Prozentsatz der gezahlten Provisionen ist, kann jeder Endkunde bei seinem Berater erfragen. Der Versicherungsmakler muss hierzu genaue Angaben machen. Dies ist rechtlich festgelegt. Auf die Provisionskosten hat der Kunde, auch wenn er sie indirekt tragen muss, schließlich keinerlei Einfluss.
Wie ein Finanzberater mit Fonds Geld verdient
Der Finanzberater erhält beim Kauf eines Fonds einen Anteil des zu zahlenden Ausgabeaufschlags, den Einstiegskosten in den Fond als Abschlussprovision. Diese Provision wird von der Plattform beziehungsweise der Fondsgesellschaft gezahlt. Die Provision für den Finanzberater fällt mit bis zu 90 % des Ausgabeaufschlags sehr hoch aus, da nicht nur das Erstgespräch, sondern auch folge Gespräche und die allgemeine Kundenbetreuung mit diesem Betrag vergütet werden.
Werden besondere Dienstleistungen in Anspruch genommen, kann ein Finanzberater ein Honorar, welches der Endkunde direkt tragen muss, in Rechnung stellen.
Fazit
Auch Finanzberater haben nichts zu verschenken. Auf den ersten Blick kostenlos erscheinende Dienstleistungen werden über Umwege durch Provisionen ausgeglichen. Wer sichergehen möchte, auch unter dem Strich eine preiswerte Beratung zu erhalten, sollte sich vor Vertragsabschluss über die mit den Dienstleistern ausgehandelten Provisionsanteilen informieren und sich gegebenenfalls eine zweite Meinung bei einem anderen Finanzberater einholen.
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