Diversifikation in der Geldandlage
Geld anlegen ist heute in aller Munde. Nirgendwo kann man sich der Werbung entziehen; sei es beim Surfen im Internet, auf den Streaming Plattformen oder in den Gesprächen mit Freunden und Familie. Zwei sich verstärkende Phänomene befeuern diese Tendenz:
Jeder hat mittlerweile verstanden, dass er sich aktiv um finanzielle Reserven und zusätzliche Altersversorgung bemühen muss, und dass das klassische Sparkonto zur Geldanlage ausgedient hat. Immer mehr Anbieter buhlen um die zur Verfügung stehenden Vermögen. Mit Erfolg, denn Zugangshürden und Kosten werden nach und nach kleiner und es entsteht ein stets breiter werdendes Angebot für Geldanlage. Kurz, der Markt der Geldanlagen demokratisiert sich.
Diversifikation in der Geldanlage ist in diesem Spiel die goldene Regel. Denn, bis auf einige wenige Ausnahmen sind Geldanlagen Wertschwankungen unterworfen. Das gilt für Wertpapiere, aber auch für Immobilien, Rohstoffe und auch für Kryptowährungen. Die beste Strategie, um nicht den Schwankungen einer einzigen Geldanlage ausgesetzt zu sein ist, das angelegte Kapital über mehrere Werte zu streuen, zu diversifizieren. Je größer die Diversifikation in der Geldanlage, desto geringer das Risiko von Wertschwankungen über das gesamte Portfolio. Die individuellen Schwankungen der einzelnen Anlagen heben sich gegenseitig auf und minimieren die Summe der Schwankungen. Je breiter die Diversifizierung, desto geringer das Risiko. Eine seriöse Diversifizierung beginnt bei 10 verschiedenen Geldanlagen. Wobei ‚verschieden‘ sich auf Branchen, Regionen der Welt und Märke bezieht.
10 Anlagen in Unternehmen der deutschen Automobilindustrie sind keine Diversifikation. Erwirbt man eine z. B. im DAX gelistete Aktie sollte man idealerweise die nächste Aktie außerhalb Deutschlands suchen. Hier bieten Fonds interessante Lösungen. Mit einem Anteil erwirbt man gleichzeitig die Diversifizierung des Fondsvermögens. Gerade passiv gemanagte ETFs schaffen eine Verbindung zwischen einer Eingangs-Geldanlage und den Informationsmechanismen der verschiedenen Handelsplätze.
Soweit die Basis. Vor der ersten Diversifikation der Geldanlage steht ein Entscheidungsprozess über das Ziel der Anlage. Benötige ich das Geld in den nächsten 5 Jahren schließt dieser Horizont normalerweise Geldanlagen in Aktien aus. Dann spielt die Bewertung der eigenen Risikobereitschaft eine wichtige Rolle. Bin ich dafür gemacht, Buchungsverluste in meiner Geldanlage abzuwettern? Es ist absolut in Ordnung festzulegen, dass 80 % meines Vermögens mit einem geringen Risiko angelegt sind und die restlichen 20 % mit größeren Risiken. Auch ein definierter Betrag erfüllt denselben Zweck. Es ist wichtig die Abwägung sich selbst gegenüber ehrlich vorzunehmen und bewusst eine Entscheidung zu treffen, damit das weitere Geschehen um die Geldanlagen nicht zum Trauerspiel wird.
Das Umgehen mit Risiken kann man zum Glück völlig ‚risikolos‘ lernen. Viele Banken oder Online-Broker bieten Musterdepots oder Spielkonten an in denen man fiktiv Anlagetitel erwerben kann. Die Titel sind aber mit den tatsächlichen Kursnotierungen verbunden und zeigen sehr realistisch, was die Performance in echten € gewesen wäre. Dabei schult man auch die notwendigen Reflexe: die Routine der Portfolioabfrage, die suche nach Informationen und interessanten Titeln und nach und nach ein besseres Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Information und Kursnotierung, Angebot und Nachfrage. Letztlich ist es wie bei einem Leistungssport: wer diszipliniert die Trainingslektionen folgt wird langfristig Erfolg haben. Die anderen bleiben in der Dorfliga.
Unsere Themen
Weitere Beiträge
- Dividend in stocks: what is it and which company actually pays dividends?
- Dividende bei Aktien: Was ist das und welches Unternehmen zahlt eigentlich Dividende?
- Soll ich ein Neuwagen oder ein gebrauchtes Auto kaufen?
- Wie lege ich einen unerwarteten Geldregen wie eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung smart an?
- Womit verdient ein Finanzberater sein Geld?